Kinderpsychotherapie / Jugendlichentherapie
Kinder haben manchmal eine ganz andere Sicht auf die Welt als wir, auch Ihre Gefühlswelt ist oft noch ungefiltert, dafür aber authentisch.
Kinder sind von Natur aus eigentlich auf Kooperation ausgelegt. Sie wollen integriert, akzeptiert und angenommen werden. Sie wollen Ihren Eltern gefallen und sich in ihrer Umwelt geborgen & sicher fühlen. Eine enge, vertrauensvolle und empathische Zusammenarbeit ist daher auf allen Seiten nötig. Wir versuchen, Eltern und Kinder gleichermaßen abzuholen und ggfs. auch den Eltern bei Ihren negativen Bindungserfahrungen, psychischen Störungen oder Sorgen zu helfen. Das ganze Familiensystem ist bei der Behandlung von Kindern miteinzubeziehen. Hierfür stehen besonders die Bezugspersonenstunden bereit, die für gemeinsame Eltern-Kind-Therapeuten-Gespräche genutzt werden. Bei sehr kleinen Kindern unter 6 Jahren kann es auch notwendig sein, dass die Eltern aktiv mitwirken (Video-Analyse) oder zumindest einen Teil der Therapie anwesend sind. Bei Kindern ab 6+ sollen die Kinder jedoch auch die Möglichkeit haben, die Therapiestunde und die Therapeutin für sich exklusiv zu haben.
Bei einem sehr stark, multiplen belasteten Familiensystem (ein Elternteil/ein oder mehrere Bezugspersonen sind ebenfalls an einer psychischen Störung erkrankt) bieten wir eine Familientherapie an. Hier wird dann die Bezugsperson von einer Erwachsenen-Therapeutin behandelt und das Kind von einer Kinderpsychotherapeutin. Alle in die Behandlung involvierten Therapeutinnen und die Familie stehen dann im engen Austausch.
Liebe Jugendliche, wir freuen uns darauf, euch begleiten und helfen zu dürfen, wenn ihr es braucht und wollt.
Im Gegensatz zu Kindern brauchen Jugendliche und junge Erwachsene viel mehr Autonomie. Ihre wichtigste emotionale Stütze sind oft nicht mehr die Eltern, sondern die Gruppe, die Gleichaltrigen. Schaffen es Jugendliche nicht, sich z.B. aufgrund sozialer Ängste oder ungünstigen Verhaltensmuster, in eine Gruppe zu integrieren, macht sie das für psychische Störungen anfälliger. Besonders Mobbing kann tiefgreifende Verletzungen des Selbstwerts, der Selbstwirksamkeit und der Lebensfreude haben.
Gerade Jugendliche sollten nicht "zur Psychotherapie überredet/gezwungen" werden, da dies ihr Autonomiebedürfnis verletzen würde. Natürlich gibt es Situation wie z.B. akute Suizidalität schwere Selbstverletzung und lebensbedrohliche Essstörungen, die akut - auch ohne vollständiges Einverständnis der Jugendlichen - behandelt werden müssen, diese Behandlung erfordert jedoch meist einen Klinikaufenthalt. Die ambulante Psychotherapie für Jugendliche sieht sich eher als freundschaftlichen Ratgeber und Kompass. Nicht als "Lehrer" oder "Bestimmer", daher nehmen wir nur Jugendliche auf, die zu uns kommen wollen und uns auch sympathisch finden. Wir möchten keine Jugendlichen überreden, sondern ihr Selbstbestimmungsrecht wahren.
Ob Bezugspersonengespräche notwendig und sinnvoll sind, wird gemeinsam und mit Zustimmung des Jugendlichen entschieden.
Bei Jugendlichen wenden wir die gleichen Methoden wie bei jungen Erwachsenen an.
Junge Erwachsene werden wie Erwachsene behandelt unter Berücksichtigung ihrer Entwicklung und altersspezifischen Themen (z.B. bezüglich Autonomie, Meilensteine, Peer-Gruppe, erster Partner/in, Schule/Ausbildung/Universität).
Wir kombinieren klassische verhaltenstherapeutische Techniken auch gerne mal mit neuen Verfahren wie ACT. Zudem nutzen wir individuell erarbeitete Schaubilder und Situationsanalysen.
In den Therapiesitzungen versuchen wir, alte, ungünstige Verhaltensmuster und Gedanken sichtbar zu machen und schlussendlich mit verschiedenen Techniken aus der VT zu verändern, sodass wieder mehr Lebensfreude und - Qualität entsteht.
Bezugspersonenstunden stehen auch hier zur Verfügung, können jedoch sehr individuell eingesetzt werden (z.B. Kommunikation mit Ämtern, Schule, Lehrern usw.).
Manche jungen Erwachsenen möchten das Kontingent auch gar nicht nutzen.